Unsere Maßnahmen

Mit folgenden Aktivitäten wollen wir unsere Ziele erreichen. Dazu nehmen wir Kontakt mit der Stadtverwaltung und den politischen Entscheidungsträger*innen auf, um für unsere Ziel zu werben.

1. Gehwege begehbar machen

1.1 Fair-Parken

Fair Parken versucht einen Kompromiss zu finden zwischen der derzeitigen gesetzeswidrigen Situation, die die Nutzung der Gehwege stark einschränkt, und der kompromisslosen Durchsetzung des Parkverbotes auf Gehwegen (mit der damit verbundenen starken Reduzierung der Parkplätze). Parkplätze werden unter bestimmten Bedingungen zugelassen, auch wenn dabei auf den Gehwegen geparkt wird. Und genau diese Parkplatzflächen werden mit einfachen Markierungen klar gekennzeichnet.

Unter welchen Bedingungen ist Fair Parken möglich? Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

·       Die frei begehbare Gehwegbreite muss mindestens 2,00 Meter betragen.

·       Die Restfahrgasse soll mindestens 3,10 Meter betragen

·       Für ein parkendes Fahrzeug sind mindestens 2 Meter Breite anzusetzen.

·       Falls nicht genügend Platz für Fahrradabstellungen in den Gehbereichen vorhanden ist, müssen Fahrradabstellplätze auf der Fahrbahn eingerichtet werden.

·       Vor Praxen und Läden sollen Kurzzeitparkplätze eingerichtet werden, um hier Besucher*innen eine Parkplatzchance zu geben.

Daneben sind die weiteren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung selbstverständlich einzuhalten. Es ist beispielsweise streng verboten, vor Bordsteinabsenkungen oder in Kreuzungsbereichen zu parken.

Wenn dann klar ist, wo fair geparkt werden darf, ist es für alle einfacher. Klare Regelungen helfen allen – Regelübertretungen müssen dann konsequent geahndet werden.

Warum Bewohnerparken überhaupt nicht hilft

Urbane Viertel wie das Kreuzviertel zeichnen sich durch viele unterschiedliche Nutzer*innen mit unterschiedlichen und durchaus berechtigten Interessen aus. Wem soll man Vorrang gewähren, ohne die attraktive Struktur zu schädigen? Schließlich tragen z.B. die Kunden und Beschäftigten zum Erhalt der Infrastruktur bei, die die Anwohner an ihrem Viertel so schätzen. Oder was ist mit Besuchenden, die mit dem Auto kommen? Oder mit Personen, die für Reparaturen, Pflege oder ähnliches einen Parkplatz benötigen?

Das Kernproblem ist, dass gerade in den Innenstadtteilen sehr häufig das Fahrrad oder der ÖPNV genutzt wird. Dann stehen private Pkw oft tage- oder wochenlang ungenutzt herum. Das ist vor allem eine Folge der für die Halter*innen kostenlosen „Laternen“-Abstellungen, sie werden schlicht übernutzt.

Hinzu kommt: Je mehr Parkplätze mit speziellen Berechtigungen ausgestattet werden, umso mehr steigt die Zahl der privaten Parkplätze, Garagen und Abstellplätze, die für andere Zwecke (Fahrradparken, Abstellflächen etc.)„fremdgenutzt“ werden.  

In reinen Wohngebieten dagegen ist die Not einen Parkplatz zu finden umso größer, je später es wird, weil dann alle zuhause sind und die Bewohner*innen schlicht zu viele und zu große Autos haben. Kunden oder Mitarbeiter können spät abends jedenfalls nicht mehr vertrieben werden.

Kurz gesagt: Hier kann daher ein Bewohner*innenparken nicht helfen, da es keine Parkplätze schafft!

Dazu kommen weitere Aspekte:

  • Obwohl das Parken zur eigentlichen Problemzeit nicht viel einfacher und oft erschwert wird, müssen Genehmigungen ausgegeben und verwaltet werden. Die derzeit erhobenen 17 €/Jahr sind für den Prüf- und Ausstellungsaufwand viel, viel zu wenig. Jede Genehmigung wird subventioniert, genau wie der Parkplatz. Die Anspruchshaltung auf den bezahlten, eigenen Parkplatz steigt.
  • Da die Lage unübersichtlich und das Angebot für Externe geringer wird, nimmt der Parksuchverkehr und der Unmut zu.
  • Es gibt oft großen Streit um Sondergenehmigungen, Fälschungen, Missbrauch, Tricks etc. Sogar Leute mit Firmenfahrzeugen oder externen Kennzeichen bekommen derzeit einen Bewohnerparkausweis.
  • Bewohnerparkplätze sorgen zuverlässig dafür, dass es abends garantiert keine freien Plätze mehr gibt. Denn die Bewohner nutzen natürlich die Gelegenheit, sich auf die wenigen freien Plätze dauerhaft zu stellen, um „Ihre“ Parkplätze freizuhalten.
  • Gewerbeimmobilien sind nicht mehr oder schwerer zu vermieten.
  • Die Fehlbelegung von freiverfügbaren Plätzen, wie auch die exklusiv für Anwohner (die tagsüber gar nicht da sind) reservierten Plätze führen zu sinnlosen Leerständen, die den Kunden oder sonstigen Externen nicht verfügbar sind, selbst, wenn sie frei sind.

Es findet eine Verdrängung der Probleme in Nachbarbereiche statt, so dass immer weiter geregelt werden muss, obwohl in reinen Wohngegengen keine Lösung mehr möglich ist.

1.2 Müllbehälter entfernen

In der Abfallsatzung der Stadt Münster ist klar festgelegt, dass Müllbehälter nicht dauerhaft, sondern lediglich am Vorabend und am Tag der Abholung, auf den Gehwegen abgestellt werden dürfen. Ausnahmen sind nur mit einer speziellen Genehmigung möglich. Doch auf Nachfragen hat uns die Stadt bestätigt, dass derzeit keine einzige Ausnahme dazu erteilt worden ist.

Doch leider stehen immer mehr Müllbehälter dauerhaft störend auf den Gehwegen. Neben dem ästhetischen Problem sind die Mülleimer zudem eine Gefahr für alle Sehbehinderten.

Wir möchten, dass sich dieser Zustand ändert und werden deshalb in einer Karte markieren, wo und welche Müllbehälter ordnungswidrig abgestellt werden. Diese Karte werden wir Mitte des Jahres an die Stadtverwaltung übergeben und sie dazu auffordern, mit den Hausbesitzern geeignete Lösungen für die Abstellung zu finden. Es kann jedoch nicht weiter so sein, dass private Abstellprobleme zu Lasten der Allgemeinheit gelöst werden.

1.3 Fahrräder runter von den Gehwegen

Überall im Viertel stehen Fahrradschrott (also definitiv nicht mehr fahrbereite Fahrräder) und sog. besitzlose Fahrräder (also Fahrräder, die grundsätzlich noch intakt sind, aber schon jahrelang nicht mehr genutzt wurden und offensichtlich von Ihren Besitzern nicht vermisst werden) herum. Wir möchten diese Problematik angehen und werden den Fahrradschrott einsammeln, Dann glauben wir daran, dass viele nicht mehr genutzte Fahrräder herumstehen, weil ihre Besitzer*innen die vorhandenen Entsorgungsmöglichkeiten nicht kennen. Last but not least möchten wir Fahrräder, die nach Einschätzung des Ordnungsamtes seit vielen Jahren nicht mehr bewegt wurden, entsorgen. Dazu werden wir in den nächsten Monaten ein Konzept vorlegen.

1.4 Eine Stellplatzbörse für Anbietende und Nachfragende

Es gibt Personen, die haben kein Auto, aber Garagen oder Stellplätze. Andere suchen dringend. Hier finden Sie unsere Stellplatzbörse:

2. Tempo 30 im Viertel wirklich umsetzen

Im Kreuzviertel wird insbesondere auf den breiten Straßen viel zu schnell gefahren. Die eingerichteten Tempo 30 Zonen sind nicht klar erkennbar und gerade auswärtige Besucher*innen ist gar nicht bewusst, dass hier flächendeckend Tempo 3ß gilt. Wir setzen uns dafür ein, die Straßenquerschnitte so zu gestalten, dass die gefahrene Geschwindigkeit tatsächlich sinkt.

3. Mehr Aufenthaltsqualität im Viertel

Wir möchten, dass ein Aufenthalt im Kreuzviertel wieder ein schönes Erlebnis wird. Dazu gehören neben begehbaren Gehwegen Freiplätze und Sitzgelegenheiten um den Nachbarschaftsplausch so angenehm wie möglich zu machen.

Aber der schönste Plausch macht keinen Spaß, wenn überall hässliche und zum Teil überquellende Müllbehälter auf den Gehwegen stehen. Auch Fahrradschrott und „besitzlose“ Fahrräder stören außerordentlich.