Die Zukunftswerkstatt Kreuzviertel e.V. begrüßt ausdrücklich, dass nach vielen Jahren ohne Busverkehr und nach 18 Monaten Planungszeit (!) endlich mit dem „Modellprojekt Fair-Parken“ im Kreuzviertel gestartet wird. Ein Modell, das versucht, die widersprechenden Interessen bestmöglich zueinander zu bringen. Allerdings irritiert uns, wie hier die Stimmung völlig einseitig angeheizt wird. Obwohl das Parken auf Gehwegen laut Straßenverkehrsordnung verboten ist, parken PKW, Anhänger und Wohnmobile ordnungswidrig und behindernd auf den Gehwegen. Und zwar so schlimm, dass tatsächlich nur noch wenige Fußgänger*innen den Gehweg benutzen. Wie sollten sie auch? Denn er ist ja mit Autos, Müllbehältern und Fahrrädern zugestellt. Auf dem verbliebenen Platz ist ein Gehen nebeneinander oder mit Kinderwagen/Rollstuhl/Rollator oft nicht möglich.
In dem Artikel wird denjenigen viel Platz gegeben, die jahrelang kostenloses und ordnungswidriges Parken genossen haben. Kein Wunder, denn die Kosten trägt ja die Allgemeinheit. Daraus einen Anspruch abzuleiten, ist einfach grotesk. Wer sich ein Auto kauft, muss sich eben auch Gedanken machen, wo er/sie es hinstellt. Auf jeden Fall nicht gedankenlos auf die Gehwege, denn die werden gebraucht für die Verkehrswende und den Schutz der nicht-automobilen Verkehrsteilnehmer*innen. Quartiersgaragen sind sicher eine Idee, aber sie müssen sich mit den Parkeinnahmen tragen. Das könnte der Grund sein, warum es sie noch nicht gibt.